Archiv der Kategorie: UKE

TAG 14: Luxusleben? Lebensluxus?

Donnerstag, 11.12.2014

Eine Krankschreibung – nur, weil es eben so ist, dass man Krebs hat? Und weil man, für die weitere Diagnostik, einen Sammelurin macht und diesen mittags im Krankenhaus abliefern muss?

Das empfinde ich in meiner derzeitigen Situation tatsächlich schon fast als Luxus! Luxusleben! Lebensluxus!

Ja – völlig stressfrei einfach dafür sorgen, dass ich meine “ärztlichen Pflichten” erledigen kann – das ist in meiner derzeitigen Situation wirklich Luxus!

Weiterlesen

TAG 13: In der Onkologischen Ambulanz

Mittwoch, 10.12.2014

Was für eine Enttäuschung! Was für ein blöder Tag! Was für eine Pleite!

Mit richtig großen Erwartungen war ich heute zum ersten Mal in der Onkologischen Ambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) gewesen – und letztlich bin ich desillusioniert wieder weg gegangen.

An diesem Morgen bemühe ich mich, etwas überpünktlich gegen zehn in der Onkologischen Ambulanz des UKE anzukommen. Zugegeben: Ein wenig aufgeregt bin ich, erwarte ich doch irgendwie ein vielleicht entscheidendes Vorankommen in meinem Wissen um den Fortgang der Diagnose und Behandlung meiner Krebserkrankung. Immerhin laufe ich seit fast zwei Wochen mit dem Wissen herum, Krebs zu haben. Jetzt werde ich also Gast auf der “Lymphom-Sprechstunde” sein.

Weiterlesen

TAGE 9+10: Infos zum “Plasmozytom” – und bewusste Pause

Samstag / Sonntag, 6./7.12.2014

Meine Erkenntnis vom Vortag: So werde ich auch das anstehende Wochenende angehen – Pause und Erholung! Meine Kraft werde ich noch brauchen… Im Kampf gegen den Krebs.

Denn: Bisher findet meine Krebserkrankung ja fast nur in meinen Gedanken statt. Ich habe keinerlei körperliche Beschwerden. Trotzdem verbraucht sie Energie. Und auch die vielen Arzt-Termine sind durchaus anstrengend.

Trotzdem: Gestern hatte mir der Arzt der Mund-Kiefer-Gesichts-Chrurgie (MKG) des Universitätklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) den Befund der histologischen Untersuchung überlassen. Dort verstehe ich zwar nicht viel – aber das, was ich verstehe, bietet Stoff genug für dieses Wochenende!

Weiterlesen

TAG 8: Krebs macht ehrlich!

Freitag, 5.12.2014

Eingang zum Hauptgebäude

Der Eingang zum Hauptgebäude

Ich muss wohl oder übel damit rechnen, dass dies bei mir zur Gewohnheit werden wird: Morgens geht’s mal schnell ins Krankenhaus! Nicht unbedingt die schönste Angewohnheit. Nicht unbedingt erstrebenswert.

Üblicherweise wird darauf der Weg zur Arbeit folgen, aber heute habe ich mir den Tag einfach frei genommen – schon allein weil ich fürchtete, durch lange Wartezeiten sehr spät zur Arbeit kommen zu können und mein Arbeitszeitkonto sehr zu belasten. Zudem wollte ein Tag Sonderurlaub noch verbraucht werden. Also, heute: Uni-Klinik UKE – und danach frei!

Weiterlesen

TAG 7: ALLES MUSS RAUS!!

Donnerstag, 4.12.2014

Und wieder ein kurzer, knapper Arbeitstag.

Kaum im Büro angekommen, ausnahmsweise mal mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, klingelt mein Telefon.

Es meldet sich die Röntgen-Abteilung des UKE: Ja, hallo, ich sei doch gestern für das CT dort gewesen. Es sollte dabei ja mein gesamter Oberkörper aufgenommen werden. Leider sei da eine Panne passiert – man habe vergessen, meinen Hals zu röntgen. Ob ich in Kürze nochmal wiederkommen könne, um das nachzuholen?

Es ist durchs Telefon greifbar, wie unangenehm der freundlichen Frau dieser Anruf ist. Mir schießt sofort durch den Kopf, oh nein! Noch einmal ins UKE fahren, warten, warten, warten, Arztbesprechung, Braunüle setzen, warten, warten, auf die Liege, hin- und herfahren durch das Röntgengerät, Kontrastmittel, Hitzewallung, summ-summ-Strahlung, noch einmal auf die CD warten, warten, fertig. Begeistert bin ich gar nicht, stöhne hörbar ein wenig auf.

Weiterlesen

TAG 6: Eine CT – Die Krebs-Diagnosen beginnen

Mittwoch, 3.12.2014

Ein kurzer, knapper Arbeitstag. Langsam gewöhne ich mich wieder an konzentriertes Arbeiten und bin nicht so “neben mir”. Oder “außer” mir, wegen meiner neuen Krankheit, Krebs.

Aber heute steht der erste “größere” Teil der Diagnostik an: Wo ist der Krebs denn schon überall in meinem Körper verteilt? Im Lymphsystem breitet der Krebs sich üblicherweise wohl zügig aus, lese ich im Internet.

Also geht es heute ab in die Röhre: Eine Computertomographie steht an. Da ja eh niemand so richtig weiß, was ein Computer überhaupt ist, und schon erst recht nicht, was eine Tomographie ist, nennt man das ganze im Volks- und Expertenmund knapp “CT”.

Weiterlesen

TAG 5: Mein “Niedrig-malignes Non-Hodgkin Lymphom der B-Zellreihe”

Dienstag, 2.12.2014

Betretene Gesichter bei den Kollegen. Da muss ich selber wohl für etwas Aufheiterung sorgen: Also, sie sollen mal gar nicht hoffen, dass ich mit 21 Tagen Resturlaub, 80 Überstunden und dem einen noch ausstehenden Tag Sonderurlaub für mein gerade begangenes Dienstjubiläum, bereit bin, in “die Kiste” zu springen! Soweit werde ich es nicht kommen lassen! Sie werden mich schon noch weiter ertragen müssen.

Trotzdem sind die Reaktionen bei meinen Kollegen zunächst eher Sprachlosigkeit. Zuvor war die in diesem Rahmen gar nicht so oft stattfindende Besprechungsrunde über eine Stunde lang recht lebhaft verlaufen. Nur ich war eher still, rutsche während der Zeit allerdings immer unruhiger auf meinem Stuhl hin und her. Kein schönes Gefühl, so etwas erzählen zu müssen. Einen Moment wünsche ich mir, dass ich mir nicht vorgenommen hätte, es allen zu erzählen. Könnte ich nicht einfach auf die “stille Post” vertrauen? Die würden doch wohl alles untereinander weiterplaudern. Aber, nein, Quatsch, das ist einfach nicht mein Weg.

Weiterlesen

TAG 1: …und der Arzt sagt: “Das ist ein bösartiger Tumor”

Freitag, 28.11.2014

Worte klingen durch den Raum, sonderbare, fremde Worte: “Hodgkin”, “malignes”, “Lymphom”, “Zellreihe”, “Plasmozytom”.

Hm, welche Sprache spricht dieser weiße Kittel mit zwei Doktortiteln dort vor mir eigentlich?? Während ich mich bemühe, irgendetwas von dem zu begreifen, was auf mich hereinbricht und ich immerhin den Fetzen “Lymph” verstanden habe. Akustisch zumindest. Aber ich habe das Gefühl, das Gesagte hat ernsthafte Bedeutung!

Der Junge Mann im weißen Kittel erklärt nach einem kurzen Moment weiter: Es sei wirklich recht gut heilbar! Ein chirurgischer Eingriff sei nicht nötig. Alles ließe sich mit einer Chemotherapie behandeln.

CHEMOTHERAPIE??? Wie jetzt – Chemotherapie?? Was will der mir da sagen? Will der mir etwa erzählen, dass ich Krebs habe? Krebs? KREBS? Ich?

Wie paralysiert sitze ich auf dem Behandlungsstuhl in der MKG im UKE – also in der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf.

Weiterlesen